
„Ich fürchte, wir verlieren den Fokus“ – Gespräch mit Kölns Taktikexperten: Struber zeigt große Besorgnis
Eine neue Episode der 1. FC Köln-Dokumentation gewährt Einblicke in eine taktische Diskussion – und es wird emotional.
Der Aufstiegskampf des 1. FC Köln gleicht einem Drahtseilakt. Obwohl die Geißböcke als Tabellenzweiter nur einen Punkt hinter dem Hamburger SV liegen und gute Chancen auf die Bundesliga-Rückkehr haben, offenbarten sie zuletzt erhebliche spielerische Schwächen.
Die neue Folge der FC-Doku „Geliebter Fußballclub“ macht deutlich, wie groß die Herausforderung für Gerhard Struber und sein Team ist, die richtige Balance zwischen attraktivem Fußball und erfolgreichen Ergebnissen zu finden.
Struber und Dold diskutieren Taktik: „Wir müssen definitiv etwas tun“
Nach dem 1:1 im Derby gegen Fortuna Düsseldorf kommt es zu einer intensiven taktischen Diskussion zwischen Gerhard Struber und Spielanalyst Hannes Dold – und die Emotionen kochen hoch.
„Gegen einen solchen Gegner müssen wir eine bessere Mischung finden“, betont der Österreicher. Struber ist mit dem Remis unzufrieden und sieht klaren Handlungsbedarf.
„Hannes, wir müssen uns fragen: Wo setzen wir unsere Energie wirklich ein? Wo liegt der Hebel, um tatsächlich Punkte zu holen?“ zeigt sich Struber besorgt.
„Mein Gefühl ist gerade: Verlieren wir uns nicht in bestimmten Themen und vernachlässigen dabei unsere eigentlichen Stärken? Setzen wir unglaublich viel Energie in Dinge, die uns gar nicht den entscheidenden Vorteil bringen, weil wir dort einfach nicht die große Wirkung haben? Ich sehe da einfach eine Gefahr“, warnt der FC-Coach.
Dold stimmt zu: „Das verstehe ich, deshalb müssen wir die richtige Balance finden. Aber wir müssen definitiv etwas tun.“ Was genau das bedeutet, bleibt offen – doch nach dem Gespräch muss Struber erst einmal tief durchatmen.
Bereits in einer früheren Szene der Doku machte Struber deutlich, dass er an Feinheiten arbeiten will, ohne alles umzukrempeln. „Wir müssen die Dinge mit Augenmaß angehen, in kleinen Schritten“, betont der Cheftrainer.
„Es gibt so viele kleine Aspekte“, sagt Struber über die positiven Ansätze, die er im Team entwickeln will. „Ich habe da etwas von Gazi (Jusuf Gazibegovic, Anm. d. Red.) im Kopf, das ist wirklich stark. Ich will die Jungs stärken, sie groß machen. Diese Momente schaffen, in denen sie spüren: Sie werden immer besser, immer größer.“